Unser Engagement bei der Flurneuordnung
 
Im landwirtschaftlich geprägten Landkreis Schwäbisch Hall zählen Flurneuordnungsverfahren mit zu den größten Planungsvorhaben: Jeweils auf mehreren 100 Hektar Fläche wird Wald und Feldflur unter den Eigentümern neu aufgeteilt, ein neues Wegnetz gebaut und die Art der Nutzung zum Teil erheblich geändert. Bestehenden Lebensräumen droht einerseits große Gefahr, anderseits ermöglicht die Neuordnung auch die Sicherung und Anlage von Biotopen.
Für das Umweltzentrum liegt deswegen auf diesem Gebiet ein Arbeitsschwerpunkt. Seit unserem Bestehen konnte deshalb durch unseren Einsatz Hunderte von Biotopen gesichert werden und Dutzende neu angelegt werden. In welch verschiedener Weise wir hier aktiv werden, verdeutlichen folgende Beispiele:
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Vor der Anordnung der Verfahren schlagen wir den Behörden vor, wo aus naturschutzfachlicher Sicht Schwerpunkte gesetzt werden sollen - etwa bei der Erschließung von wertvollen Grünlandgebieten, die ansonsten aus der (notwendigen) Nutzung fallen würden. So wurde z.B. bei Mainhardt ein abgelegenes Tal auf unser Betreiben mit ins dortige Verfahren aufgenommen.
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Zur Vorbereitung der Planung wird von uns im Auftrag des Landesamtes für Flurneuordnung die "Ökologische Bewertung" vorgenommen, welche später den Erhalt der Biotope sichern soll. So wurden von uns z.B. im Verfahren Mulfingen-Simprechtshausen nahezu 400 Biotope kartiert.
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Bei der Aufstellung des Wege- und Gewässerplans überlegen wir uns zusammen mit den betroffenen Landwirten und den Flurbereinigungsingenieuren nach möglichst umweltverträglichen Lösungen. Beispielweise konnten so in Oberrot-Ebersberg Streuobstbestände durch geschickte Wegeführung erhalten werden.
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Zusammen mit dem Amt für Flurneuordnung entwickeln wir für einzelne Verfahrensgebiete Biotopvernetzungsplanungen wie zum Beispiel in Fichtenau. Allein dort wurden nach diesen Vorgaben bis zu 160 ha nach Naturschutz-Vorgaben bewirtschaftet und hunderte Meter von Baum-Heckenstreifen angelegt.
Biotopvernetzung bei der Flurbereinigung Fichtenau:
 
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Bei der Ausführung der Verfahren überprüfen wir die Umsetzung und beraten das Flurneuordnungsamt bei der Feintrassierung der neuen Wege. So konnten z.B. in Stimpfach-Weipertshofen wertvolle Quellhorizonte geschont werden.
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Wir leisten Bauaufsicht bei Anlage von Biotopen, die im Rahmen der Verfahren verwirklicht werden wie z.B. beim Gestalten von Flachwasser-Biotopen für Zugvögel im Verfahren Frankenhardt-Honhardt
   
Muldengraben auf einer neuen Grundstücksgrenze:
 
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Wir entwickeln im Rahmen der Flurneuordnungsverfahren zusammen mit dem Landschaftserhaltungsverband Extensivierungsplanungen, welche für die Landwirte Ausgleichszahlungen für die schonende Nutzung wertvoller Biotopflächen ermöglichen. So haben wir in Kressberg-Leukershausen ein "Trollblumenprojekt" auf die Beine gestellt, das einen riesigen Bestand dieser seltenen Pflanze sichern soll. Mit vollem Erfolg: Innerhalb kürzester Zeit waren 28 Hektar unter Vertrag (siehe Anlage)!